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Rasseberichte Kaninchen


Die Riesenkaninchen sind eine Gruppe von besonders großen Kaninchenrassen. Die Gruppe umfasst in Deutschland folgende Rassen:

 

• Deutsche Riesen (Gewicht über 7 kg)

• Weiße Riesen (Deutsche Riesen, weiß) (Gewicht über 6,5 kg)

• Deutsche Riesenschecken (Gewicht über 6,0 kg)

Für das Riesenkaninchen liegt im Standard des ZDRK mittlerweile eine Höchstgrenze für das Gewicht der Deutschen Riesen vor. Diese Grenze beträgt 11,8 kg.

Deutsche Riesen

Das Kaninchen stammt aus der Gegend von Gent im belgischen Flandern, die im 19. Jahrhundert eine Hochburg der Kaninchenzucht war. Entsprechend dieser Herkunft wurden sie zur Zeit des Importes um 1880 bis 1890 als Belgische oder Flämische Riesen bezeichnet. Über ihre Entstehung gibt es keine näheren Angaben; vermutlich erfolgte die Entwicklung durch Selektion. Die ersten nach Deutschland importierten Riesenkaninchen waren wesentlich leichter als heute (um 4-5 kg), also vom Größenrahmen der heutigen mittelgroßen Rassen. Im Gegensatz zu den heutigen Riesenkaninchen zeigten die damaligen Tiere weiße Abzeichen an Brust, Vorderläufen und Stirn, die damals auch vom belgischen Standard so verlangt wurden. Das Riesenkaninchen wurde auf der ersten Kaninchenausstellung 1893 in Chemnitz gezeigt; der damalige Standard verlangte ein Gewicht von 4,5 kg. In Deutschland erfolgte die Weiterzucht der importierten Riesenkaninchen zu noch größeren Tieren und einfarbigen Fellen. Das Gewicht der Riesenkaninchen stieg innerhalb von zwanzig Jahren auf 8-9 kg, die Größe, die auch heute noch bei den auf Ausstellungen gezeigten Tieren üblich ist. Nachdem in den ersten Jahrzehnten eine planlose Zucht auf möglichst lange und schwere Tiere erfolgte, wird heute ein ausgeglichener, kräftiger Körperbau verlangt. Beim Deutschen Riesen sind heute verschiedene einfarbige Farbenschläge anerkannt; der graue (wildfarbige) ist der häufigste.

Weiße Riesen

Der weiße Farbenschlag der Riesenkaninchen, der durch Kreuzung der Belgischen bzw. Deutschen Riesen mit Albinotischen Tieren entstand, wurde 1904 erstmals auf Ausstellungen gezeigt. Der Weiße Riese ist reinweiß mit roten Augen. Da die Körpermasse dieser Tiere etwas geringer als die der anderen Farbenschläge ist, wurden sie als eigene Rasse vom Deutschen Riesen abgetrennt. Aufgrund der damals sehr begehrten großen weißen Kaninfelle, die auch zur Imitation von Edelpelzen sehr gesucht waren, fanden die Weißen Riesen sehr schnell weite Verbreitung.

Deutsche Riesenschecken

Die Riesenschecken entstanden um 1900 besonders im Rheinland aus bereits ähnlich gezeichneten Belgischen Landkaninchen, die bereits 1897 in der Klasse Kreuzungstiere auf Schauen gezeigt wurden. In ihrer weiteren Geschichte wurde diese Rasse in Deutsches Landkaninchen umbenannt. Es handelte sich dabei um große Kaninchen, die in der Zeichnung der heutigen Riesenschecke entsprachen, allerdings noch ohne die Schnauzenzeichnung (Schmetterling) der heutigen Riesenschecken. Im weiteren Verlauf der Zucht wurde Wert auf das Vorhandensein der Schnauzenzeichnung gelegt; durch Einkreuzen von Riesenkaninchen wurde der Größenrahmen auf den heutigen Stand erweitert. Das ideale Zeichnungsbild der heutigen Riesenschecken besteht aus der Kopfzeichnung mit der schmetterlingsförmigen Zeichnung der Schnauze, der Einfassung der Augen und dem beidseitig vorhandenen Wangenfleck. Die Rumpfzeichnung umfasst den Aalstrich, der sich beginnend vom Genick gleichmäßig etwa 3-4 cm breit entlang des Rückgrates bis zur Oberseite der Blume fortsetzt, sowie die 6-8, ca. 3 cm breiten Seitenflecken an den Flanken, die möglichst einzeln stehen sollen. Die dem Standard entsprechenden Tiere der Riesenschecken sind spalterbig; Verpaarung untereinander führt zu 25 % einfarbigen Tieren, 50 % Typschecken und 25 % so genannten Hellschecken. Diese Hellschecken zeigen meist nur einen unvollständigen Aalstrich und keine Seitenzeichnung und sind meist nicht lebensfähig. Hervorgerufen wird dieser Erbgang durch den Faktor für Punktscheckung (Deutsches Symbol k/K, englisch en/En], der mit einem so genannten Lethalfaktor verknüpft ist, der dazu führt, dass Hellschecken eine deutlich verminderte Lebensfähigkeit aufweisen. Aus Gründen des Tierschutzes wird deshalb empfohlen, bevorzugt Paarungen zwischen einfarbigen Tieren und Typschecken vorzunehmen, um das Auftreten reinerbiger Hellschecken zu vermeiden. Riesenschecken sind in den Farben schwarz, blau und havannafarbig anerkannt.

Ähnliche Rassen

Der ebenfalls zu den großen Rassen zählende Deutsche Widder unterscheidet sich durch die herabhängenden Ohren und die blockige Körperform von den Riesenkaninchen.

In Belgien, den Niederlanden und Großbritannien werden die Riesenkaninchen mit der ursprünglichen Bezeichnung Flämische Riesen gezüchtet; die Standardforderungen unterscheiden sich kaum von denen in Deutschland. Der britische Schlag ist etwas leichter als die Tiere aus Belgien, Deutschland und den Niederlanden. In Großbritannien wird daneben der auf separate Importe Flämischer Riesen aus den USA zurückgehende British Giant gezüchtet.

Die von den Deutschen Riesenschecken bekannte Punktscheckung zeigen in gleicher Form auch die Rheinischen Schecken und die Kleinschecken.

Quelle: Wikipedia.de


 

Das Hermelinkaninchen ist eine Kaninchenrasse aus der Gruppe der Zwergkaninchen. Das Hermelinkaninchen wird in zwei verschiedenen Farbenschlägen gezüchtet. Während der ältere, rotäugige Farbschlag (Hermelin, Rotauge) ein Albino ist, handelt es sich beim blauäugigen Farbenschlag um ein leuzistisches Tier. Kreuzungen der beiden Farbenschläge ergeben in der F1-Generation farbige Nachkommen.

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Hermelin - Rotauge

 

Aussehen des Hermelinkaninchen

Das Hermelinkaninchen ist der Urtyp der Zwergkaninchen. Die charakteristische, von den anderen Kaninchenrassen unterschiedliche Körperform mit dem rundlichen, kompakten Körper, den kurzen kleinen Läufen und dem relativ großen Kopf mit den großen Augen und den eng zusammenstehenden kurzen Ohren, wird durch den so genannten Zwergfaktor hervorgerufen. Die Felle beider Farbschläge des Hermelinkaninchens sind rein weiß, dicht und relativ weich. Das Gewicht der Hermelinkaninchen liegt Idealerweise zwischen 1,1 und 1,5 kg, Tiere, die unter 1 kg bzw. über 1,5 kg wiegen, werden auf Rassekaninchenschauen von der Bewertung ausgeschlossen.

Geschichte des Hermelinkaninchens

Die Entstehung der Rasse ist nicht vollständig geklärt, es existieren mehrere Varianten, wie es zur Herauszüchtung der Hermelinkaninchen gekommen ist. Dabei stellt das rotäugige Hermelinkaninchen den ursprünglichen Typ dar, zu dessen Ursprung es mehrere Theorien gibt. Diese müssen sich nicht notwendigerweise ausschließen, da es mehrmals zur unabhängigen Herauszüchtung von ähnlichen Kaninchenrassen gekommen ist.

Das rotäugige Hermelinkaninchen

Das „polnische" Kaninchen

Eine Theorie zur Entstehung des Hermelinkaninchens, die besonders in der deutschen Literatur verbreitet ist, geht von seiner Herauszüchtung aus relativ kleinen weißen oder gescheckten Landkaninchen, die besonders im Erzgebirge gezüchtet wurden. Das Fell dieser Tiere soll sich besonders gut zur Herstellung eines Imitates des Fells des echten Hermelin geeignet haben. In früheren Zeiten war die Imitation wertvoller Pelze ein wichtiges Zuchtziel der Rassekaninchenzüchter, was sich auch im Namen weiterer Kaninchenrassen widerspiegelt.

Polnische Kürschner sollen Pelze und Tiere dann nach England gebracht haben, wo Tiere dieses Typs 1884 in Hull durch J. Meynell und G. Hedworth erstmals auf einer Ausstellung gezeigt worden. Diese als „Polish" bezeichneten Tiere kamen dann nach um 1900 Deutschland und wurden hier 1903 erstmal gezeigt. Die weitere Zucht der Rasse erfolgte auf dem europäischen Kontinent weitestgehend unter dem Namen Hermelin. Im niederländischen Sprachraum ist die Rasse weiterhin unter dem alten Namen "Pool, Rodoog", verbreitet.

In den „Bewertungsbestimungen für Rassekaninchen in sozialistischen Ländern", die von 1980 bis zur Wiedervereinigung auch in der DDR galten, existierte eine Albinotische Kaninchenrasse „Polnische Weiße", das aber in Gewicht (2.25 bis 3.25 kg) und Typ der Beschreibung nach eher dem Russenkaninchen glich. Diese Rasse wird in Skandinavien noch heute unter dem Namen "Oerestad" gezüchtet (Nordisk Standard für Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden).

Der belgische/englische Ursprung - The "Polish Rabbit"

Eine in der britischen Literatur (Sandford) zu findende Darstellung geht davon aus, dass das britische "Polish" aus Kaninchen belgischer Herkunft, gezüchtet wurden. Der Autor gibt auch an, dass Tiere diesen Typs in England mehrfach aus kleinen weißen, holländer- oder russenfarbigen Tieren gezüchtet wurden. Der Zuchtverlauf auf den Britischen Inseln hat einen ganz anderen Typus hervorgebracht, den "Hasenzwerg", der sich auch in den Standardvorschriften in Skandinavien, in Belgien und den Niederlanden wieder findet, und dessen Ursprungsland mit England wiedergegeben ist. Trotzdem wird dieser Typ in Großbritannien als "Polish" bezeichnet. In den USA (ARBA-Standard) und anderen englischsprachigen Überseestaaten wird das Polish des englischen Typs als "Brittania Petit" bezeichnet.

Das Blauäugige Hermelinkaninchen

Das blauäugige Hermelinkaninchen hat zumindest für Deutschland nach übereinstimmender Auffassung seinen Ursprung in Sachsen. Das Ziel, ein blauäugiges Zwergkaninchen zu züchten, verfolgten unabhängig voneinander die Züchter Kluge in Hohndorf und sowie Unger und Lohse in Dippoldiswalde. Welche Rassen zur Herauszüchtung verwendet worden sind, ist unklar, mit hoher Wahrscheinlichkeit wurden neben den rotäugigen Hermelinkaninchen Holländerkaninchen eingesetzt.

Zucht

Die Zucht der Rasse ist nicht ganz einfach, da es sich um spalterbige Tiere handelt (einzige einfarbige spalterbige Kaninchenrasse). Daher ist ein Teil der Jungtiere (rechnerisch 25%) reinerbiger Träger des Zwergfaktors und folglich nicht lebensfähig. Ein weiteres Viertel der Jungtiere besitzt den Zwergfaktor nicht und zeigt deshalb auch nicht die im Standard verlangte Körperform. Dazu kommt, dass die Hermelinkaninchen im Gegensatz zur sprichwörtlichen Vermehrungsfreude des Kaninchens zu recht kleinen Würfen neigen. Aus tierschutzrechtlichen Gründen (Qualzucht)ist die Verpaarung von Typzwergen daher nicht zulässig. Empfohlen wird die Verpaarung von typgerechten mit großrahmigen Tieren, die nicht Träger des Zwergfaktors sind. Um eine weitere extreme Verzwergung zu vermeiden, hat man im ZDRK das maximale Gewicht für die Höchstpunktzahl in dieser Position der Bewertung von 1250 auf 1350 g erhöht, während die meisten anderen europäischen Verbände bei den ursprünglichen Gewichtsforderungen geblieben sind.

Quelle: Wikipedia.de


Die Silberkaninchen sind eine Gruppe von Kaninchenrassen. Gemeinsames Merkmal dieser Rassen ist die Durchsetzung des Fells mit farblosen Haaren, die zur typischen Silberung führt.

 

Entstehung der Silberung

Silberkaninchen verdanken ihre Farbgebung der Durchsetzung des Fells mit farblosen Haaren. Zur Bildung dieser Silberhaare kommt es, wenn die vor dem Haarwechsel übliche Einlagerung von pigmentbildenden Zellen in die Haarwurzel unterbleibt. An dieser Stelle wachsen dann weiße Haare nach. Ursache für diesen Defekt ist die Mutation eines Gens, das im deutschen Genetik des Hauskaninchens System mit dem Symbol p im mutierten Zustand je nach Zustand mit P1, P2, P 3, im englischen System mit Si (Wildtyp) bzw. (si, Mutante) bezeichnet wird. Das deutsche System trägt in der Symbolwahl der Tatsache Rechnung, dass sich die Silberung dominant gegenüber dem Wildtyp verhält.

Geschichte der Silberkaninchen

Silberkaninchen sind bereits seit mehreren hundert Jahren bekannt. Charles Darwin zitiert eine Schrift von Gervaise Makham aus dem Jahr 1631, in der die Silberung beim Kaninchen beschrieben wird:

"You shall not, as in other cattell, looke to there shape, but to their richnesse, onely elect your buckes, the largest and goodliest conies you can get; and for the richnesseof the skin, that is accounted the richest which hath the equallest mixture of blacke and white haire together, the blacke rather shadowing the white, the furre should be thicke, deepe, smooth, and shining;. ... the are of body much fatter and larger, and, when another skin is worth two ore three pence, the are worth two shilling."

Übersetzung:

Man soll nicht, wie bei anderem Vieh auf die Form sehen, sondern auf ihren Wert, man wähle nur die besten Böcke und besten Kaninchen die man bekommen kann, und für den Wert ihres Fells werden die für die wertvollsten gehalten, die eine gleichmäßige Mischung schwarzer und weißer Haare haben, das schwarze das weiße schattierend, die Felle sollen dick, tief, glatt und glänzend sein....diese haben einen viel fetteren und größeren Körper, und, wenn ein anderes Fell zwei oder drei Penny wert ist, sind diese zwei Schilling wert. "

Darwin selbst schreibt:

"But it is first necessary briefly to describe two other breeds: silver-greys or silver sprigs generally have black heads and legs, and their fine grey fur is interspersed with numerous black and white long hairs. They breed perfectly true, and have long been kept in warrens. When they escape and cross with common rabbits, the product, as I hear from Mr. Wyrley Birch, of Wretham Hall, is not a mixture of the two colours, but about half take the after one parent, and the other half after the other parent. Secondly, chinchillas or tame silver-greys (I will use the former name) have short paler, mouse or slate-coloured fur, interspersed with long blackish, slate-coloured, and white hairs. These rabbits breed perfectly true."

Übersetzung:

"Aber erst ist es notwendig kurz zwei andere Rassen zu beschreiben: Silber-Grau oder Silber-Schmuck(?) haben im allgemeinen schwarze Köpfe und Beine, und ihr feines graues Fell ist durchsetzt mit zahlreichen schwarzen und weißen langen Haaren. Sie vererben rein und wurden seit langem in Gehegen gehalten. Wenn sie entkommen und sich mit gewöhnlichen Kaninchen kreuzen, ist das Produkt, so hörte ich vom Herrn Wyrley Birch von Wretham Hall, keine Mischung der beiden Farben, sondern ungefähr eine Hälfte kommt nach dem einen Elternteil und die andere Hälfte nach dem anderen Elternteil. Zweitens, die Chinchilla oder zahmen Silbergrauen (Ich benutze den ersten Namen) haben blasser, maus - oder schiefergraues Fell, durchsetzt mit langen, schwärzlichen, schiefergrauen und weißen Haaren Diese Kaninchen vererben absolut rein."

Offenbar wurde zu dieser Zeit der Name Chinchilla nicht für die Rasse, die man heute so bezeichnet, sondern für das Silberkaninchen benutzt.

Darwin beschreibt auch das Umfärben der Jungtiere:

"... whilst silver-geys are born black and afterwards become sprinkled with white" (.... wohingegen die Silbergrauen schwarz geboren werden und nachher weiß gesprenkelt werden").

Auch in Frankreich waren Silberkaninchen schon seit langer Zeit bekannt, Wischer schreibt, das die Französischen Silber (s. Helle Großsilber) sich bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts zurückverfolgen ließen. Nach Angaben, die er von einem Schuldirektor namens Doussot erhielt, werden Silberkaninchen "erstmalig 1730 in einer landwirtschaftlichen Schrift (identisch mit der von Joppich erwähnten Beschreibung von Deussett??), dann 1765 in der Enzyklopädie der Wissenschaften und 1809 in einer sich eingehend mit diesen Kaninchen befassenden Abhandlung des Abtes François Rozier erwähnt."

Wischer zitiert auch Bonington Mowbray (Franke nennt den Autor John Lawrence) der 1823 schreibt, dass aus Frankreich importierte Silberkaninchen "fast sämtliche damals in der Landschaft Lincolnshire gezüchteten Kaninchen verdrängt hätten" und diskutiert die Möglichkeit, dass die Kleinsilberkaninchen von diesen Importen abstammen. Sandford erwähnt, dass das Silberkaninchen um 1860 in Lincolnshire unter wilden und Gehegekaninchen auftauchte und als "Lincolnshire Sprigs, Millers oder Lincolnshire Silver Greys" bekannt waren.

Nach Deutschland gelangten Silberkaninchen sowohl aus Frankreich (Champagne-Silber) als auch aus Großbritannien (Kleinsilber).

In Deutschland anerkannte Silberrassen

In Deutschland sind (abgesehen von den Meißner Widder und den silberfarbigen Farbenzwergen drei Silberrassen anerkannt: Helle Großsilber, Deutsche Großsilber und Kleinsilber.

Helle Großsilber

Der Helle Großsilber ist eine mittelgroße Rasse (4,5 - 5,5 kg) mit dunkelblauer Unterfarbe und silberfarbener (bläulichweiße) Deckfarbe. In der Deckfarbe sind schwarze Stichhaare gleichmäßig verteilt. Die Jungtiere sind vor der Umfärbung blauschwarz gefärbt. Die Rasse stammt aus Frankreich, wo sie in der Champagne gezüchtet wurde. Nach Deutschland eingeführt wurde das Helle Großsilber 1911 von Nestler (Dresden) unter der Bezeichnung "Champagne-Silber" die kurze Zeit später in "Französische Riesen-Silberkaninchen" geändert wurde, was angesichts der Tatsache, dass es sich um eine mittelgroße Rasse handelte, ein unglückliche Namenswahl war. Joppich beschreibt, dass die ursprünglich eingeführten Tiere eine dunklere Farbe der Extremitäten (Ohren, Masken, Augenringe, Läufe und Blume) aufwiesen (Vergleiche auch Darwins Beschreibung des Silberkaninchens). Bis 1942, als die Umbenennung zu "Helle Großsilber" erfolgte, war die Rasse, für die bald das Zuchtziel einer gleichmäßigen Silberung erreicht, wurde als "Französische Silber" bekannt. Der Helle Großsilber teilt damit das Schicksal des Japanerkaninchens, beide Rassen sollten offenbar den Bezug zum jeweiligen Kriegsgegner verlieren. Die in Deutschland angestrebte gleichmäßige Silberung wich offenbar soweit von den Zuchtzielen anderer Länder ab, dass in den Bewertungsbestimmungen für Rassekaninchen in sozialistischen Ländern ein Französisches Silber neben dem Hellen Großsilber aufgeführt wurde. Bei dieser Rasse wurden die kürzer behaarten Körperpartien (Schnauze, Augenringe, Ohren, Läufe und Blume) als etwas dunklere Abzeichen verlangt. Der heutige Europastandard kennt den Hellen Großsilber als Großsilber, hell, daneben existiert der Champagnesilber in einer Schweizer und einer französischen Zuchtrichtung.

Deutsche Großsilber

Das Deutsche Großsilber ist ebenfalls eine mittelgroße Kaninchenrasse, mit einem Gewicht von 4,25 bis 5,25 kg ist es geringfügig leichter als das Helle Großsilber. Die gleichmäßige Silberung wird durch weißgespitzte Grannenhaare hervorgerufen. Es sind sowohl die helle, mittlere als auch dunkle Silberung zugelassen. Diese Rasse ist (ursprünglich im schwarzen Farbenschlag) von G. Stein und weiteren Züchtern in Detmold durch Kreuzung von schwarzen Kleinsilbern und "verschiedenen schwereren Rassen" (Wischer) als "Germania-Silber" entwickelt worden. Mit dem Tod von Stein, so schreibt Joppich, war das Schicksal des Germania-Silber besiegelt. Parallel zu den Detmolder Bemühungen züchtete Friedrich Nagel in Neudietendorf aus Kleinsilbern und wahrscheinlich Blauen Wienern eine große Rasse von (blauen) Silberkaninchen, die er "Blaue Groß-Silber" nannte. Anfangs erfolgten auch viele Kreuzungen zwischen den Deutschen Großsilbern und den Französischen Silbern, bis eine Reinzucht und Trennung der Rassen erfolgte. Heute sind die Deutschen Großsilber in folgenden Farbschlägen zugelassen: schwarz-silber, havanna-silber, gelb-silber und blau-silber.

In anderen Ländern wird nicht zwischen Hellen Großsilbern und Deutschen Großsilbern unterschieden, die hellen Tiere werden dort, wie beim Kleinsilber, als Farbenschlag geführt.

Kleinsilber

Das Kleinsilber ist, wie der Name andeutet, eine kleine Kaninchenrasse mit einem Gewicht von 2,5 bis 3,25 kg. Es stammt aus England, geht also wahrscheinlich auf die von Darwin und Sandford erwähnten Gehegekaninchen aus Lincolnshire zurück. Die Einfuhr nach Deutschland erfolgte um 1880. Über die weitere Entwicklung der Rasse in Deutschland finden sich in der Literatur nur wenige Angaben. Das Kleinsilberkaninchen ist heute in Deutschland in folgenden Farbenschlägen anerkannt: hell-silber, schwarz-silber, havanna-silber, gelb-silber und blau-silber.

Ähnliche Rassen

Die Silberung des Fells zeigt auch der Meißner Widder, der aufgrund der typischen Ohrenhaltung und Kopfform aber zu den Widderkaninchen gestellt wird. Silberfarbige Farbenschläge sind auch bei den Farbenzwergen anerkannt.

Quelle: Wikipedia.de


 

Das Perlfeh ist eine kleine, blauwildfarbige etwa 2,5 kg schwere Kaninchenrasse. Wie beim Marburger Feh war das Zuchtziel eine Imitation des Fells des Sibirischen Eichhörnchens, dieses Fell hat den Beschreibungen nach eine bläuliche Farbe mit charakteristischer Perlung, die dem Marburger Feh fehlt, beim Perlfeh wird sie durch das Vorhandensein der dunklen Grannenhaare ähnlich wie die "Beraupung" der Chinchillakaninchen erzielt.

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Perlfeh

 

Die entsprechenden Erbformeln lautet:

ABCdG bzw. ABCdE Abcdg (Deutsche Symbolik bzw. abCde (Englische Symbolik)

Geschichte des Perlfeh

Auch das Perlfeh gehört zu den Kaninchenrassen, die zeitgleich mehrfach unabhängig voneinander herausgezüchtet wurden. So züchtete Karl Hoffmanns aus Düsseldorf zwischen erstem und zweitem Weltkrieg aus Blauen Wienern und wildfarbigen Kaninchen eine Rasse, die er Düsseldorfer Perlfeh nannte. Parallel zu ihm züchteten Deiniger in Augsburg (Augsburger Fehkaninchen)und Röhmeier in Pinneberg, (Perlfeh) Kaninchen mit der gleichen Färbung, die aber lediglich regionale Verbreitung fanden. Das es sich bei diesen Rassen um Tiere von gleichem Typ und Farbe handelte, wurden die genannten Züchtungen unter den Namen Perlfeh verschmolzen, unter dem sie heute regelmäßig auf Ausstellungen zu sehen sind.

Ähnliche Rassen

Zur gleichen Zeit, zu der die verschiedenen Typen entstanden, die zum Perlfeh vereinigt wurden, entstanden weitere blauwildfarbige, als Feh bezeichnete Typen. Ähnliche Typen wurden in der Schweiz als „Schweizer Feh" und in Frankreich als „Petite Gris de Hal" und das „Petit Gris".

Das Honnefer Großfeh wurde als Blaugrauer Wiener bei den Wiener-Rassen eingestellt, noch größere Fehkaninchen als blaugrauer Farbenschlag zu den Riesenkaninchen eingeordnet.

Das Marburger Feh ist ein hellblaues, einfarbiges Kaninchen.

Die Farbe blaugrau oder blauwildfarbig ist daneben als Farbenschlag bei weiteren Rassen, zum Beispiel den Farbenzwergen anerkannt.

Quelle: Wikipedia.de


 

Das Lohkaninchen ist ein kleine Kaninchenrasse (Gewicht 2,5 bis 3,25 kg).

 

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Lohkaninchen schwarz

Aussehen

Farblich ist das Lohkaninchen gekennzeichnet durch eine einfarbig dunkle Oberseite, rotgelbe (lohfarbige) Bauchseite und Unterseite der Blume. Die Kopfzeichnung umfasst die lohfarbigen Augenringe, lohfarbige Einfassungen der Nasenlöcher, Kinnbackeneinfassung sowie lohfarbige Ohrumrandung, die sich im Genickkeil fortsetzt. An der Ansatzstelle der Ohren befindet sich ein lohfarbiger Fleck, in der Schweiz auch als "Krönli" bezeichnet. Die Lohfarbe des Bauches soll scharf gegenüber der Deckfarbe abgegrenzt sein. Zu dieser Farbverteilung kommt es durch Kombination des Lohfaktors (nach Hochstrasser besser als Abzeichenerhaltungsfaktor zu bezeichnen), einer Mutation des Wildfarbigkeitsfaktors, bei dem die Verteilung der Farbzonen im Kaninchenhaar aufgehoben ist, die typischen Wildfarbigkeitsabzeichen aber erhalten bleiben, mit dem so genannten Gelbverstärker, der zu einer besonders intensiven Ausbildung des gelben Pigments im Kaninchenfell führt. Das Lohkaninchen ist in den Farbschläge schwarz, braun (havannafarbig),blau und fehfarbig anerkannt.

Die Erbformeln lauten:

• schwarz: ABCDg0y2y3... (Deutsche Symbolik) bzw. atBCDE (Englische Symbolik)

• braun: ABcDg0yy3... (Deutsche Symbolik) bzw. atbCDE (Englische Symbolik)

• blau: ABCdg0y3... (Deutsche Symbolik) bzw. atBCdE (Englische Symbolik)

Der Körperbau zeichnet sich durch eine eher gedrungene Form aus. Die Läufe sind im Vergleich zum Körper eher klein und gedrungen. Das Lohkaninchen hat ausserdem relativ runde, grosse Ohren und eine breite Schulter.

Geschichte der Rasse

Die Geschichte des Lohkaninchens wurde von Hochstrasser 1999 ausführlich dargelegt; auf seinen Recherchen beruhen die hier angeführten Angaben. Nach seinen intensiven Literaturrecherchen sind die Lohkaninchen erstmals 1887 von Reverend Cox gezüchtet worden, der die Tiere in einem seiner Kaninchengehege in den „Gründen von Culland Hall neben Brailsford in Derbyshire" fand, in dem neben „fahlen" (fahlgelben oder hellwildfarbigen) Kaninchen auch Holländerkaninchen und Silberkaninchen gehalten wurden. Die Haltung von Kaninchen in quasi halbwilder Form in großen Gehegen war damals in Großbritannien weit verbreitet. Es ist damit zu rechnen, dass die Mutation schon länger vorhanden war, bis dahin aber nicht beachtet wurde. Hochstrasser führt zum Beispiel auch die von Charles Darwin beschriebenen Russenkaninchen mit heller Blumenunterseite auf eine Kombination des Russenfaktors mit dem Loh- oder Abzeichenerhaltungsfaktor zurück. Ab 1887 erfolgte dann die Züchtung mit der „neuen" Mutation in Richtung einer eigenen Rasse. Die von Cox gefundenen Tiere waren noch nicht lohfarbig wie die heutigen Lohkaninchen, sondern die Abzeichen waren nur cremefarbig. Die heutigen gelb-orangenen Abzeichen wurden erst durch Einkreuzung von Hasenkaninchen erreicht, wodurch die dort vorhandenen Gelbverstärker in die Lohkaninchen gelangten und die typische Lohfarbe ergaben. Durch verschiedene Wege, die bei der Weiterzucht und angestrebten Verbesserung der Rasse eingeschlagen wurden, entwickelten sich zwei unterschiedliche Schläge der frühen Lohkaninchen, der ursprüngliche, kleinere Brailsford-Typ und der durch Einkreuzung von Hasenkaninchen entstandene Cheltenham-Typ.

Die ersten (getrennten) Spezialclubs für die Rasse entstanden in Großbritannien 1890; der Black-and Tan-Club bevorzugte den ursprünglichen kleineren Brailsford-Typ des Lohkaninchens, der British Black-and-Tan-Rabbit-Club den Cheltenham-Typ. Im Laufe der Zeit setzte sich der Cheltenham-Typ durch, der Black-and-Tan-Club löste sich auf und das Lohkaninchen in der heute bekannten Form entstand.

Nach Deutschland wurde das Lohkaninchen 1896, nach seinen eigenen Angaben am 28. Februar, durch Richard Rotloff aus Ehrenfriedersdorf im Erzgebirge importiert. Die ersten Lohkaninchen wurden wahrscheinlich bereits 1897 in Deutschland ausgestellt, in den Standard von 1898 wurden bereits schwarze (Black-and-Tan) und blaue (Blue-and-Tan) Lohkaninchen aufgenommen. Nach einem gewissen Niedergang der Zucht durch den Ersten Weltkrieg erfolgten in den zwanziger Jahren erneute Importe aus Großbritannien. Einen weiteren Rückschlag erlebte die Zucht der Lohkaninchen, als die Rasse 1936 durch den Reichsfachausschuss Kaninchen des Reichsverbandes Deutscher Kleintierzüchter als „Sportrasse" eingestuft und die Züchter von Sportrassen gezwungen wurden, eine „Vereinsrasse" aus der Gruppe der anerkannten Wirtschaftsrassen neben ihrer eigentlichen Rasse zu züchten. Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Wegfall dieser Einschränkungen nahm die Rasse einen erneuten Aufschwung und gehört heute zu den häufigen Rassen und ist regelmäßig, vor allem im schwarzen Farbschlag, auf Ausstellungen zu sehen.

Zur Entstehung der einzelnen Farbschläge macht Hochstrasser die folgenden Angaben:

Der schwarze ist der ursprünglich von Cox gefundene Farbenschlag.

Der blaue Farbenschlag wurde bereits kurz nach Bekanntwerden der Lohkaninchen von Albert Atkinson aus Huddersfield durch Kreuzung von Schwarzloh mit einer madagaskarfarbenen Häsin gezüchtet. (Nach anderen Angaben war das Tier rußig gelb bzw. tortoiseshell (Schildpattfarbig), alle diese Farben beschreiben ein Tier, welches ähnlich einem hellen Thüringer gefärbt ist). Für 1894 wird der Farbenschlag erwähnt, 1898 soll er schon weit entwickelt gewesen sein. Wann die ersten Blauloh nach Deutschland kamen, ist unklar; wahrscheinlich fielen sie aus den von Rottloff importierten Schwarzloh durch Aufspaltung. Im ersten deutschen Standard werden beide Farbschläge erwähnt.

Das Braunloh wurde offenbar mehrmals durch Kombination mit Havannakaninchen unabhängig in verschiedenen Ländern gezüchtet. Der erste Standard, der es beschreibt, ist der niederländische Standard von 1916. In England wurde das Braunloh 1920 von Childs in Cambridge entwickelt. In Deutschland sollen bereits 1909 havannafarbige Loh vorhanden gewesen, aber wieder verschwunden sein. 1926/1927 brachte Karl Böck aus Fürth den Farbenschlag neu heraus; um die weitere Verbesserung machten sich unter anderem Max Reiher aus Treuen und Gottfried Schubert, Chemnitz verdient.

Auch das Fehloh-Kaninchen (mit der Farbe der Marburger Feh) entstand mehrmals unabhängig voneinander bei verschiedenen Züchtern, so Franz Edinger Darmstadt, 1924 bis 1936, Richard Horstmann, Wilster („nach dem Zweiten Weltkrieg"), und Wilhelm Ellermann, Heeren-Werve 1951. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurden fehfarbige Loh als „Darmstädter Fehloh" ausgestellt. Der Züchter Bernd Hahnewald aus Großräschen stellte 1994 den Antrag auf Zulassung der Fehloh als Farbenschlag, nach seinem Tod führte die von Franz Schnieder gegründete „Interessengemeinschaft Fehlohkaninchen" die Arbeit weiter und 2004 wurden Fehloh im Deutschland als vierter Farbenschlag zugelassen. In den Niederlanden (Tan, gouwenaar) und Großbritannien (Lilac and Tan) sind Fehloh ebenfalls bekannt.

Weitere Farbschläge: Silberloh waren zeitweise zugelassen, verschwanden aber wieder. Das Karlsbader Goldloh glich in der Erscheinung offenbar dem Sachsengold; für das Thrianta wird im niederländischen Standard ebenfalls die Erbformel eines Lohkaninchens mit gelber Deckfarbe angegeben.

Ähnliche Rassen

Das Weißgrannenkaninchen zeigt in seiner Zeichnung, die etwas vom Loh abweicht, ebenfalls die Wirkung des Loh - / Abzeichenerhaltungsfaktors, allerdings in Kombination mit dem Chinchillafaktor, woraus weiße Abzeichen resultieren.

Die Färbung des Lohkaninchens ist bei weiteren Rassen als Farbenschlag anerkannt.

Lohfärbung bei anderen Tierarten: Die Färbung Black-and-Tan kann auch bei anderen Tierarten gefunden werden, vor allem bei Haushunden (z. B. Dobermann), bei Farbmäusen und bei Meerschweinchen.

Quelle: Wikipedia.de


 

Als Rexkaninchen wird eine Gruppe kurzhaariger Kaninchenrassen bezeichnet.

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Zwerg Rex Dalmatiner - schwarz weiß

Eigenschaften der Rex-Kaninchen

Das Fell der Rexkaninchen ist mit einer Länge von 17 bis 20 mm deutlich kürzer als das der Normalhaarkaninchen. Die Haare stehen senkrecht vom Körper weg; die Grannenhaare, die in gleicher Zahl wie beim Normalhaarkaninchen vorhanden sind, überragen im Gegensatz zum Normalhaarkaninchen die Unterwolle nicht oder nur wenig. Die Grannenhaare sind unregelmäßig entwickelt und zeigen Einschnürungen, Verdickungen und Kräuselungen. Die Schnurr- und Spürhaare sowie die Wimpern der Rexkaninchen sind um die Hälfte verkürzt und verbogen. Das gänzliche Fehlen der Spürhaare ist ein schwerer Fehler und führt auf Ausstellungen zum Ausschluss von der Bewertung.

Durch das kurze Haar bekommt das Fell der Rexkaninchen eine samtartige Struktur, die an ein Maulwurfsfell erinnert. Da sich bei allen Rexrassen mit Wildfarbigkeitsfaktor die Farbzonen des Haares entsprechend verkürzen, wirkt die Farbe häufig anders als bei den Normalhaarrassen; insbesondere die durch die Grannenhaare bestimmte flockige Deckfarbe erscheint eher als gleichmäßiger, dunkler Schleier.

Rexkaninchen (außer Rexzwerge) haben ein Höchstgewicht von 4,5 kg. Das Mindestgewicht variiert je nach Farbenschlag zwischen 2,375 kg und 2,5 kg; das Normalgewicht beträgt farbabhängig 3 kg oder 3,5 kg. Der Körperbau ist leicht gestreckt und walzenförmig, dabei vorne und hinten gleich breit. Hals und Nacken erscheinen nur angedeutet, der Kopf ist länglich bei trotzdem breiter Stirn und Schnauze. Durch das kurze Fell wirken Rexkaninchen schlanker als Normalhaarrassen; insbesondere der sonst im Fell verborgene Hals wird deutlicher sichtbar.

Rexkaninchen sind heute in verschiedenen Größen und Farbenschlägen zugelassen. Sie bilden in der Systematik der Kaninchenrassen, wie sie vom Zentralverband Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter verwendet wird, die Abteilung VI - Kurzhaarrassen. Da die Kombination einer bestimmten Farbe oder Zeichnung mit dem Rexfell züchterisch weitgehend unproblematisch ist, können prinzipiell alle beim Normalhaar vorhanden Farben und Zeichnungen auf Rexkaninchen übertragen werden. Solche Kombinationen werden regelmäßig als Neuzüchtungen auf größeren Schauen vorgestellt.

Rex-Kaninchenrassen

Mittelgroße Kurzhaarkaninchen

Gewicht 3,5 -4,5 kg (Schweiz: 4 - 4,7 kg)

Chin-Rex

Farbe entsprechend den Chinchillakaninchen.

Blau-Rex

Farbe entsprechend den Blauen Wiener.

Weiß-Rexe

Reinweißes Fell, sowohl der Albinotische Farbenschlag mit roten Augen (analog dem Weißen Neuseeländer) als auch der leuzistische Farbenschlag mit blauen Augen analog dem Weißen Wiener sind zugelassen.

Dreifarben-Schecken-Rex

Farbe entsprechend den Rheinischen Schecken.

Dalmatiner-Scheckenrex

Eine Punktscheckenrasse, ein normalhaariges Pendant dieser Rasse besteht nicht, der Dalmatiner-Rex soll das Zeichnungsbild der Hunderasse Dalmatiner, d.h. viele kleine, runde Farbflecken verteilt auf weißer Grundfarbe mit mindestens 3 Punkten auf jeder Körperseite zeigen. In der Schweiz sind als Zeichnungsfarben schwarz, blau und havanna anerkannt.

Gelb-Rex

Der Gelb-Rex zeigt die rote Farbe des Roten Neuseeländers und des Sachsengold.

Castor-Rex Der Castor-Rex (Deutsch Biber-König) ist die ursprüngliche Rasse der Kurzhaarkaninchen (s. auch Geschichte der Rasse). Sein Fell wird biberfarbig genannt, genetisch entspricht es der Farbe des Hasenkaninchens, es ist ein wildfarbiges Fell mit zusätzlichen Gelbverstärkern.

Schwarz-Rex

Schwarzes Fell, entsprechend dem Alaskakaninchen oder dem Schwarzen Wiener.

Havanna-Rex

Dunkelschokoladenbraunes Fell mit rötlichem Auge, entsprechend der Farbe des Havannakaninchens.

Blaugrauer Rex

Blaugraues Fell, d.h. blauwildfarbiges Fell, entsprechend dem der Blaugrauen Wiener und des Perlfeh.

Mauve-Rex

Pastellfarbige, hellblaue Farbe mit bräunlichem Schleier, entsprechend den Marburger Feh.

Japaner-Rex

Analog dem Japanerkaninchen schachbrettähnliche Verteilung gelber und schwarzer Farbfelder.

Kleine Kurzhaarkaninchen

(Gewicht 3,00-4,50kg)

Feh-Rex

Zartgetöntes helles blau mit leichtem bläulichen Schleier, die Fellfarbe entspricht der des Marburger Feh.

Lux-Rex

Rotbraune Deckfarbe mit fehfarbigem Schleier, die Farbe entspricht der der Luxkaninchen.

Loh-Rex

Die Lohrexe zeigen die Zeichnung der Lohkaninchen, wie diese sind sie in den Farbenschlägen Schwarzloh, Braunloh und Blauloh zugelassen.

Marder-Rex:

Die Marder-Rexe zeigen die Zeichnung und Farbe der Marderkaninchen in der Farbschlägen Braun und Blau, wie bei diesen entspricht nur die Zeichnung der spalterbigen Typenmarder dem Ziel des Standards. Die Deckfarbe ist ein lichtes Blau bzw. Braun, an den Seiten und Flanken ist die Farbe etwas heller, an Hinterschenkeln und Schultern etwas dunkler. Backen, Brust und Bauch sind hellbraun bzw.-blau. Über den Rücken zieht sich ein dunkler, breiter, seitlich nicht scharf abgegrenzter Streifen, die dunkle Gesichtsmaske ist ebenfalls nicht scharf abgegrenzt und erstreckt sich bis etwa in Höhe der Augen. Ohren, Läufe, Blume und Augeneinfassung sind ebenfalls dunkel.

Russen-Rex

Der Russenrex zeigt die Zeichnung des Russenkaninchens. Das Tier ist rein weiß mit roten Augen. Ohren, Schnauze, Läufe und Blume sind dunkel gefärbt. Russenrexe sind als blauer und als schwarzer Farbenschlag zugelassen.

Rhönrexe

Rhönrexe zeigen das Zeichnungsbild des Rhönkaninchens, eine Mischung aus weißer Grundfarbe und grauen Tupfen in unregelmäßiger Verteilung, die in der Farbe einem Birkenstamm ähnelt.

Kleinrex-Kaninchen

Das Kleinrex-Kaninchen ist eine neue Rasse in Europa. Erst im Jahr 2004 kamen die ersten 15 Tiere dieser US-Rasse nach Europa und wurden bereits im Januar 2007 in Österreich als Neurasse anerkannt. Die Tiere bringen, neben den bekannten Farben, eine große Palette an neuen Farben mit. In Größe und Gewicht liegt das Kleinrex zwischen den kleineren Standard Rex Varianten und dem Zwergrex. Optisch sind die Tiere eher den kleineren Rexen ähnlich als dem verzwergten Tier. Das Gewicht laut österr. Standard sollte zwischen 2 kg und 2,5 kg liegen. Klein Rexe stehen im Anerkennungsverfahren in der Schweiz und in Deutschland im BDK.

Rexzwerge

(Gewicht 1,3 -1,4 kg).

Rexzwerge entsprechen im Typ dem Hermelinkaninchen und den Farbenzwergen. Rexzwerge sind in den bei den größeren Rexkaninchen anerkannten Farbenschlägen zugelassen.

Rexzwergwidder

(Gewicht 1,2 -2,25 kg).

Rexzwergwidder entsprechen im Typ dem Zwergwidder. Die Rasse ist in Deutschland noch nicht anerkannt, es ist jedoch die erste Präsentation beim BDK für die BLS im Oktober 2010 vorgesehen. Rexzwergwidder sind seit 2005 in Frankreich und Kanada anerkannt.

Geschichte der Rexkaninchen

Die ersten Rexkaninchen wurden 1919 von dem französischen Bauern Caillon in Coulonge Departement Sartre in zwei aufeinander folgenden Würfen von Schlachtkaninchen gefunden (Sandford schreibt von einer normalen grauen Häsin, was mit der Wildfarbigkeit des Castor-Rex gut übereinstimmt). Caillon zeigte die Tiere dem ebenfalls Kaninchen haltenden Dorfpfarrer Gillet, der die Tiere, einen Rammler und eine Häsin übernahm (Nach Sandford erhielt Gillet Nachzuchttiere der ursprünglichen beiden Tiere). Die Nachkommenschaft dieser Tiere bestand wiederum nur aus kurzhaarigen Kaninchen, allerdings war die Sterblichkeit sehr hoch, so dass Gillet normalhaarige Tiere einkreuzen musste. Sandford berichtet davon, dass die Länge des Grannenhaars in den ersten Generationen noch stark variierte neben Tieren, deren Grannenhaar die Unterwolle kaum überragte, gab es solche, deren Grannenhaar fast die normalhaariger Kaninchen erreichte.

Joppich schreibt, dass in der Gegend bereits früher kurzhaarige Kaninchen aufgetreten sein sollen, jedoch keine weitere Beachtung fanden. Im Hinblick auf die Genetik des Rexkaninchens scheint das plausibel, müssen doch die von Caillon eingesetzten Elterntiere beide den Rexfaktor rezessiv besessen haben.

Gillet stellte seine Tiere als Castor-Rex (Biber-König) 1924 erstmal aus, der Name der Rasse wurde gewählt, weil die Farbe der Tiere der des Bibers gleichen und die neue Fellstruktur die Rasse zum König der Kaninchen machen sollte. Die Verdrängung der übrigen Rassen durch das Rexkaninchen wurde erwartet. In Frankreich übernahm Prof. Kohler, damals 1, Vorsitzender des Syndikates der Kleintierzüchtervereine Elsass-Lothringens und Besitzer einer Kleintierfarm in Thumenau im Elsass Rexkaninchen, aus denen er im Verlauf der Zeit weitere Farbenschläge züchtete. Von Kohler übernahm Hans Nachtsheim 1925 einen Rammler. Gleichzeitig verbreiteten sich die Rexkaninchen in weitere Länder (Einfuhr nach Großbritannien 1927, Anerkennung als Rasse in den Niederlanden 1927). Es setzen um die neue Rasse alsbald wilde Spekulationen ein, für die Tiere wurde exorbitante Preise gezahlt, Dorn schreibt von 1000 Mark für ein einzelnes Tier, Joppich vom Gegenwert „einer guten Milchkuh". Diese Spekulationsblase führte dazu, dass auch minderwertige und für Krankheiten anfällige Tiere vermehrt wurden, worunter die Rexzucht noch einige Zeit litt. Nach dem unausweichlichen Platzen der Spekulationsblase verblieben nur ernsthafte Züchter bei der Rasse. In Deutschland wurden die Rexkaninchen zeitweise (bis 1953) als Kurzhaarkaninchen bezeichnet, danach kehrte man zur international üblichen Bezeichnung Rex zurück.

Die Rexzwerge oder Zwergrexe entstanden fast 50 Jahre nach dem Auftreten der ersten Rexkaninchen. 1967 begann der (West-)Berliner Züchter Johannes Freitag mit der Zucht von weißen Zwergrexen, zwei Jahre später begann Hans Pfützner aus Ettlingen mit der Zucht schwarzer, weißer und castorfarbiger Zwergrexe, die gemeinsam mit dalmatinerfarbigen Zwergrexen von Karl Erne aus Niefern 1974 vorgestellt wurden. Freitag stellte seine Tiere erstmals 1976 aus. Nach anfänglicher Ablehnung durch den Zentralverband Deutscher Kaninchenzüchter erfolgte 1980 die Anerkennung als Rasse. In der DDR hatten ähnliche Versuche stattgefunden, Zwergkaninchen mit Rexfell zu züchten; die Anerkennung als Rasse erfolgte hier ebenfalls 1980 mit den Bewertungsbestimmungen für Rassekaninchen in sozialistischen Ländern. Laut Joppich wurden bereits auf der Siegerschau 1965 in Dresden Hermelinrexe gezeigt. Während Zwergrexe noch recht selten sind, sind die größeren Rexkaninchen regelmäßig auf Ausstellungen zu sehen.

Genetik des Rexfells

Hauptartikel: Genetik des Hauskaninchens,

Es sind (mindestens) drei Genloci bekannt, die beim Kaninchen zur Kurzhaarigkeit (Rex-Fell) führen. Laut Literatur sind diese Tiere phänotypisch nicht zu unterscheiden, führen aber bei Kreuzung untereinander in der F1-Generation zu normalhaariger Nachkommenschaft. Die heute in Deutschland zu findenden Rexkaninchen gehören alle zum Castor-Rex-Typ (rex bzw. r1). Der Rexfaktor verhält sich rezessiv zum Normalhaarfell, auch eine Verpaarung mit Angora- oder Satinkaninchen führt in der F1-Generation zu normalhaarigen Tieren, die alle diese Veränderungen unterschiedlichen Genloci betreffen.

Ähnliche Rassen

In der Vergangenheit traten zwei, eventuell auch drei, weitere Mutationen auf, die phänotypisch zum Rexfell führten.

Deutsch-Kurzhaar

Kurz nach dem Auftreten der oben beschriebenen französischen Rex vom Castor-Rex-Typ traten in Lübeck bei einem Kaninchenhalter kurzhaarige Tiere in mehreren Würfen von Schlachtkaninchen auf, Joppich schreibt von einem wildgrauen Rammler und später einigen Albinos. Nachdem mit diesen Tieren einige nicht erfolgreiche Zuchtversuche angestellt wurden, gingen sie in den Besitz von Friedrich Joppich in Boberg bei Hamburg über, der die Tiere weiterzüchtete und eingehend mit dem französischen Rex verglich. Es zeigte sich, dass sich die Haarstruktur der deutschen Rexe insofern von den französischen unterschied, als das die Haare der deutschen Kurzhaarkaninchen eine wellige und leicht gekräuselte Struktur aufwiesen, was dem Fell nach Joppich eine persianerähnliche Struktur verlieh, während die der französischen Rexe glatt sind. Kreuzungen der beiden Typen ergaben stets normalhaarige Nachkommenschaft, woraus geschlossen werden konnte, das es sich um zwei verschiedene Mutationen handelte. Nachtsheim ordnete der Mutation der deutschen Kurzhaarkaninchen das Symbol dek (Normalhaar Dek) zu, das internationale Symbol dafür ist r2 /R2. Joppich stellte die Nachkommenschaft der ihm übergebenen Tiere in mehreren Farben 1928 und 1929 unter dem Namen Wollrex aus. Später erfolgte die Umbenennung in Deutsch-Kurzhaar. Als Zuchtziel wurde eine wellige Kräuselung der Haare mit leichter Kräuselung der Haarspitzen vorgegeben. Die Rasse erreichte nie größere Bedeutung. Aus den Deutsch-Kurzhaar gingen zwei weitere, ebenfalls wieder verschwundene Schläge hervor: 1930 wurden auf einer Schau in Leipzig die Deutschen Lockenrexe gezeigt, die aber keine Bedeutung erlangten. Weiterhin fiel in einem der Würfe der Deutsch-Kurzhaar bei Joppich ein Rammler, der dem Opossum-Kaninchen entsprach jedoch seine Fellstruktur nicht weitervererbte.

Astrex oder Astrachan-Rex

Von 1932 bis 1934 wurde in Großbritannien ein dem Deutsch-Kurzhaar sehr ähnelnder Rextyp namens Astrarex oder Astrachanrex gezüchtet, der unter anderem auch 1936 in Leipzig ausgestellt war. Joppich beschreibt ihn nach dem Leipziger Tier als blau, laut Sandford war er in allen Farben zugelassen. Sandford schreibt 1996, dass diese Rasse in Großbritannien sehr selten, wenn nicht ausgestorben sei. Im welchen genetischem Verhältnis der Astrex zu den anderen Rextypen steht ist nicht bekannt.

Vor wenigen Jahren ist eine als Astrex-Kaninchen bezeichnete Rasse in Kanada aufgetaucht. Eine Gruppe Züchter rund um Helga Vierich-Dreier ist stark bemüht, diese Rasse zu erhalten.

Normannenrex

1927 kam aus Frankreich ein weiterer Rex-Typ nach Deutschland, der Normannenrex oder Normannen-Kurzhaar. Tiere dieses Typs waren in Zuchten großer Russenkaninchen entstanden. Sie zeigten ebenfalls die Russenzeichnung. Joppich beschreibt sie als sowohl qualitativ als auch gesundheitlich der früher recht anfälligen Castor-Rex überlegen. Trotz dieser Überlegenheit konnten sie keine weitere Verbreitung finden und sind wahrscheinlich auch wieder verschwunden. Normannen-Kurzhaar ergaben sowohl mit Deutsch-Kurzhaar als auch mit Castor-Rex verpaart, normalhaarige Nachkommenschaft, so das eine dritter Mutationstyp vorliegt, der nach Nachtsheim mit nok (Normalhaar Nok), in der internationalen Symbolik mit r3/R3 bezeichnet wird.

Opossumkaninchen

Das Opossum-Kaninchen wird sowohl von Joppich als auch von Sandford erwähnt. Ziel war es, das Fell des "australischen Opossums" (Fuchskusu) zu imitieren. Joppich gelang dies mit einem einzigen Rammler, der ihm 1928 aus einem Wurf Deutsch-Kurzhaar gefallen war. Das Tier wies senkrecht vom Körper abstehende, gekräuselte Haare auf, sein Fell erscheint auf der von Joppich gezeigten Abbildung eher halblang, soll jedoch, wie durch verkümmerte Spürhaare erkennbar war, die typischen Kennzeichen des Rex-Fells gezeigt haben. Eine Weiterzucht des Typs gelang nicht.

In England wurde von T. Leaver aus Kent 1924 ein ähnliches Possumkaninchen gezüchtet. Leaver, dessen Ziel es war, eine Rex-Variante des Chifox (eine heute ausgestorbene Rasse, die ein 6 cm langes Fell besessen haben soll) zu züchten, erhielt dabei die Opossumkaninchen. Später wurden noch so genannte "woollies" (Langhaarige Tiere die in normalen Würfen fallen) der Silberrassen eingekreuzt, um eine Silberung zu erreichen. Das von Sandford beschriebene Opossumkaninchen hat ca. 25 mm langes Haar, das rechtwinklig vom Körper absteht, die Grannenhaare sind an den Spitzen pigmentlos und leicht gekräuselt. Der Entstehungsgeschichte der Rasse nach scheint es sich um eine Kombination eines der Rexfaktoren mit dem Langhaarfaktor zu handeln. Gegenüber dem "normalen" (Castor-Rex) ist das Opossumfell rezessiv. Der Opossumrex ist offensichtlich heute auch Großbritannien sehr selten, eventuell auch ausgestorben.

Satin-Rex

Der in Deutschland nicht bekannte Satin-Rex stellt eine Kombination des Rex- und des Satinfaktors in einer Kaninchenrasse dar. Die Rasse ist zumindest in Großbritannien anerkannt, dort aber offenbar auch sehr selten.

Als Variante der Zwergwidder werden Satinrexe in Deutschland von einigen, meist nicht organisierten Enthusiasten gezüchtet. Satinzwergwidder sind bisland in keinem europäischen Verband anerkannt. Sie gehören zu den "jungen Rassen", für die der BDK im Oktober 2010 eine erste Beurteilung auf seiner Bundesleistungsschau durchführen wird, um bei entsprechender Eignung ein Anerkennungsverfahren in Gang zu setzen.

Quelle: Wikipedia.de


Das Russenkaninchen oder Russe ist eine kleine Kaninchenrasse. Im englischen Sprachraum ist sie als Himalayan Rabbit bekannt.

 

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Russenkaninchen

Aussehen des Russenkaninchens

Das Russenkaninchen ist die kleinste Kaninchenrasse nach den Zwergkaninchen. Sein Gewicht beträgt 2,25 kg bei einem leicht gedrungenen Körperbau. Das Russenkaninchen besitzt ein reinweißes, dichtes, Fell, rote Augen sowie gefärbte Ohren, Läufe, Schnauzpartie (Maske) und Blume. Das Russenkaninchen ist in den Farbschlägen Schwarz und Blau anerkannt.

Die entsprechenden Erbformeln lauten:

• Schwarz: anBCDg (Deutsche Symbolik) bzw. aBchDE (Englische Symbolik)

• Blau: anBcDg (Deutsche Symbolik) bzw. abchDE (Englische Symbolik)

Akromelanismus / Russenfaktor

Hauptartikel: Genetik des Hauskaninchens

Der Russenfaktor (an bzw. cH), im englischen Sprachgebrauch als Himalayan bezeichnet, bewirkt teilalbinotische Tiere mit roten Augen. Lediglich die Schnauzenpartie, Ohren, Läufe und Blume sind gefärbt (Akromelanismus). Beim von der Wildfarbe abgeleiteten Mutationstyp ist die Blumenunterseite hell, die Abzeichen sind chinchillafarbig. Dem Standard entsprechende Tiere zeigen einfarbig schwarze oder blaue Abzeichen. Die dunkle Färbung der Extremitäten wird hervorgerufen durch sogenannte Kälteschwärzung. Lediglich die Körperstellen, an denen eine Hauttemperatur von unter 35 °C (nach anderen Angaben 28 °C) herrscht, bilden eine Farbe aus. Ursache für dieses Phänomen ist das Vorliegen einer hitzelabilen Tyrosinase. Aus diesem Grund ist die Zeichnung von Russenkaninchen im Winter meist deutlich besser ausgeprägt als im Sommer, in sehr milden Gegenden ist es schwieriger, gut gezeichnete Tiere zu erhalten. Bei älteren Tiere erscheint manchmal auch eine dunkle Zone an den Augen. Wird einem Tier mit Russenfaktor im Winter ein Teil des Felles geschoren, wächst dort dunkles Haar nach, der entstandene Fleck verschwindet beim nächsten Haarwechsel. Die Jungtiere der Russenkaninchen werden reinweiß geboren, die Ausbildung der Zeichnung erfolgt erst nach Verlassen des Nestes im Laufe der ersten Haarwechsel. Sind die Jungtiere während der Säugeperiode Kälte ausgesetzt, entsteht häufig ein grauer Anflug des Felles, der beim Fellwechsel verschwindet.

Geschichte des Russenkaninchens

Das Russenkaninchen gehört zu den ältesten Kaninchenrassen. Es gibt Berichte wonach es bereits vor Jahrhunderten in Asien als Opfertier gehalten worden sein soll, allerdings werden diese Bericht in der Literatur nicht durch Quellen belegt (Darwin schreibt, dass Konfuzius das Kaninchen als würdiges Opfertier für die Götter aufführt, er zitiert dies indirekt. Konfuzius kann allerdings das Hauskaninchen nicht gekannt haben, da es zu seinen Lebzeiten noch nicht domestiziert war und die Wildform nicht in China vorkam. Sollte das zugeschriebene Zitat stimmen, bezieht es sich eventuell auf einen anderen Hasenartigen). Joppich zitiert dazu ohne nähere Angaben „Aufzeichnungen des deutschen Altmeisters der Kaninchenzucht, Paul Waser". Da das Kaninchen in Asien nicht wild vorkommt, werden diese Berichte in der neueren Literatur als Legenden betrachtet

Für das Russenkaninchen werden in der alten Literatur diverse Namen genannt,unter anderem wird es als Sibirisches, Chinesisches, Ägyptisches, Polnisches- und Windsorkaninchen bezeichnet.

Die ersten Beschreibungen aus Europa werden für 1854 aus Frankreich und 1857 in England gemeldet: Charles Darwin schreibt:

„Two life rabbits were brought to me from Moscow, of about the size of the wild species, but with long soft fur, different from that of the Angora. These Mosow rabbits had pink eyes and were snow-white, excepting the ears, two spots near the nose, the upper and under surface of the tail and the hinder tarsi which were blackish-brown, In short they were coloured nearly like the so-called Himalayan rabbits, presently to be described and different to them only in the character of their fur."

Übersetzung

Zwei lebende Kaninchen wurden mir aus Moskau gebracht, ungefähr von der Größe der wilden Art, aber mit langem weichen Pelz, verschieden von dem des Angora. Diese Moskauer Kaninchen hatten rosa Augen und waren schneeweiß, ausgenommen die Ohren, zwei Flecken an der Nase, die obere und untere Oberfläche des Schwanzes und die hinteren Gliedmaßen, die schwärzlich-braun waren. Kurz, sie waren fast wie gefärbt wie die sogenannten Himalaya-Kaninchen, die nachfolgend beschrieben werden und unterschieden sich von ihnen nur durch den Charakter ihres Pelzes.

Einige Zeilen weiter heißt es:

„We come now to the Himalayan breed which is sometimes called Chinese, Polish, or Russian. These pretty rabbits are white, or occasionally yellow, excepting their ears, nose, feet and the upper side of the tail, which are all brownish-black, but the have red eyes, they may be considered as albinos. I have received several accounts of their breeding perfectly true. From their symmetrical marks, they were at first ranked as a specifically distinct and were provisionally named L. nigripes."

Übersetzung

Wir kommen jetzt zum Himalaya-Kaninchen, welches manchmal auch Chinesisches, Polnisches oder Russisches genannt wird. Diese hübschen Kaninchen sind weiß, oder manchmal gelb, ausgenommen ihre Ohren, Nase, Füße und die Oberseite des Schwanzes, die schwärzlich braun sind, aber sie haben rote Augen, sie könnten als Albinos aufgefasst werden. Ich habe mehrereBerichte über ihre Reinerbigkeit erhalten. Aufgrund ihrer symmetrischen Abzeichen wurden sie zuerst als artmäßig verschieden eingeordnet und erhielten der vorläufigen Namen L.(Lepus) nigrides.

Das von Darwin beschriebene Russenkaninchen stellt nach Hochstrasser eine Kombination der Russenfärbung mit dem Lohfaktor (nach Hochstrasser Abzeichenerhaltungsfaktor), da Kaninchen, die den Russen- und Wildfarbigkeitsfaktor kombinieren, chinchillafarbige Abzeichen aufweisen. Solche Tieren fallen aus Verpaarungen von Chinchillafarbigen Marderkaninchen. Die Erbformel kann somit als:

anBCDg0 (Deutsche Symbolik) bzw. atBchDE (Englische Symbolik)

angegeben werden.

Darwin beschreibt im weiteren Verlauf, dass diese Kaninchen aus Kreuzungen zwischen „gewöhnlichen schwarzen Kaninchen" und Chinchillas (wofür schwarze und chinchillafarbige Nachkommen angeben werden, was für eine Spalterbigkeit der Eltern in der Albinoserie spricht) sowie mit Silberkaninchen erhalten wurden. Heute wissen wird, dass die Russenzeichnung auf einer Mutation in der Albinoserie beruht. Darwin beschreibt bereits in aller Ausführlichkeit des Phänomen der Kälteschwärzung, besonders bei den Jungtieren, setzt dies jedoch in Beziehung zu den umgekehrt schwarz geborenen und dann aufhellenden Silberkaninchen. Man muss sich bewusst sein, dass zu dieser Zeit die Mendelschen Regeln gerade erst veröffentlicht waren (und von Darwin zeitlebens übersehen wurden) und die Genetik der Fellfarben beim Kaninchen erst wesentlich später aufgeklärt wurde. Das Russenkaninchen wurde in England als Rasse gezüchtet und ist in Deutschland bereits im in den ersten Standards 1893 als eine von fünf damals bekannten Kaninchenrassen aufgeführt und wird seitdem hier und in anderen Ländern im Prinzip in unveränderter Form gezüchtet und ist regelmäßig auf Ausstellungen zu sehen.

Ähnliche Rassen

Der europäische Standard kennt ein Großes Russenkaninchen, eine mittelgroße Kaninchenrasse.

Daneben existiert mit dem Kalifornier eine mittelgroße Wirtschaftsrasse, die ebenfalls die Zeichnung des Russenkaninchen zeigt.

In den „Bewertungsbestimmungen für Rassekaninchen in sozialistischen Ländern", die von 1980 bis zur Wiedervereinigung auch in der DDR galten, war das Nitraner Kaninchen anerkannt, eine tschechische Züchtung, ein mittelgroßes Kaninchen mit blauen Abzeichen, die auch heute noch in der Tschechischen Republik gezüchtet wird.

Russenfarbige Schläge gibt es des Weiteren bei Angora, Rexkaninchen, Satinkaninchen und Zwergkaninchen.

Das Marderkaninchen in seiner standardgemäßen Form ist spalterbig, die Kreuzung typgemäßer Tiere ergibt 25 % reinerbige russenfarbige Tiere.

Die Russenfärbung bei weiteren Tierarten

Die Russenfärbung ist auch von Hausmeerschweinchen, Goldhamstern und Farbmäusen und von Katzen mit Colorpoint-Färbung bekannt.

Quelle: Wikipedia.de


 

Großchinchilla

Unter Chinchillakaninchen werden zwei Rassen des Hauskaninchens verstanden, das Großchinchillakaninchen mit einem Gewicht von 4,5 bis 5,5 kg und das Kleinchinchillakaninchen mit einem Gewicht von 2,25 bis 3,25 kg.

Charakteristisch für beide Rassen ist die bläulich getönte, aschgraue Färbung mit der möglichst flockigen, durch das Grannenhaar hervorgerufenen Schattierung. Die Verteilung der Farbzonen entspricht dem wildfarbiger Kaninchen. Die charakteristische Färbung wird hervorgerufen durch eine Mutation des Gens für die Farbbildung (Deutsches Symbol A, Englisches Symbol C) zu achi bzw. ach2, die den Verlust des gelben Pigmentes im Haar hervorruft, die entsprechenden Zonen bleiben weiß. Die Chinchillafärbung gehört zur Albinoserie. Die Kaninchenrasse wurde nach dem Chinchilla benannt, dessen Fell die Farbe ähneln sollte, allerdings ist diese Ähnlichkeit eher oberflächlich.

Die entsprechenden Erbformel lautet:

AchiBCDG (Deutsche Symbolik bzw. ABCch2DE (Englische Symbolik)

Geschichte der Chinchillakaninchen

Die ersten Chinchillakaninchen wurden 1913 in Paris vom französischen Züchter Dybowski gezeigt, der allerdings keine näheren Angaben zur den verwendeten Ausgangsrassen machte, in der Literatur ist von Russenkaninchen, Blauen Wienern (nach Sandford Blaue van Beveren)und Wildkaninchen die Rede. Da es sich bei der Chinchillafärbung um eine Mutation handelt, kann diese entweder bei Dybowski selbst aufgetreten oder bereits rezessiv in den von ihm verwendeten Tieren vorhanden gewesen sein. Die von Dybowski gezeigten Tiere waren vom Typ des heutigen Kleinchinchilla. Von früheren Autoren zum Beispiel Charles Darwin beschriebene Chinchillakaninchen scheinen der Beschreibung nach wahrscheinlich eher Silberkaninchen gewesen zu sein. Von Frankreich aus gelangten Chinchillakaninchen bereits 1915 (Joppich) bzw. 1919 (Sandford) nach England und von dort aus in die Schweiz und über die Niederlande nach Deutschland. Offenbar bestanden zwischen den englischen und französischen Zuchtlinien Unterschiede in der Färbung, Joppich beschreibt die aus England importierten Tiere als dunkler als die französischen. Während diese Tiere dem Typ und der Größe des heutigen Kleinchinchillakaninchens entsprachen, wurden in England bereits Anfang der zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts durch Chris Wren größere Chinchillakaninchen gezüchtet, die als Chinchilla Giganta bezeichnet wurden. Tiere dieses Typs wurden ebenfalls nach Deutschland importiert, der genaue Zeitpunkt ist dabei nicht ganz klar. Während Dorn nach Wischer zitiert, dass dies 1920 durch Gustav Arlt aus Guben geschehen ist, schreibt Joppich, dass die Einfuhr vor allem nach Norddeutschland erfolgte. Daneben wurden auch in Deutschland unabhängig von den englischen Tieren Chinchillakaninchen eines größeren Typs gezüchtet, so zum Beispiel durch Geyer in Ilmenau. Das Großchinchillakaninchen wurde sehr schnell beliebt, zu seiner raschen Verbreitung mag auch beigetragen haben, dass es unter die anerkannten Wirtschaftsrassen aufgenommen wurde und dadurch auch vor und während des Zweiten Weltkrieges in Deutschland besondere Förderung erfuhr.

Ähnliche Rassen

Der Chinchillafaktor ist in weiteren Kaninchenrassen vertreten, z.B. im Weißgrannenkaninchen sowie im Schwarzgrannenkaninchen, darüber hinaus ist die Chinchillafärbung als Farbenschlag weiterer Rassen anerkannt.

Entsprechende Mutationen kommen auch bei anderen Tierarten vor, die berühmten weißen Tiger sollen auf eine analoge Mutation zurückzuführen sein.

Quelle: Wikipedia.de


 

Das Havannakaninchen ist eine mittelgroße (3,25 bis 4 kg), einfarbig dunkel schokoladenbraune Kaninchenrasse mit charakteristischen rot durchleuchtenden Augen.

 

Die Erbformel der Havanna ist

ABcDg (Deutsche Symbolik) bzw. abCDE (Englische Symbolik)

Geschichte der Rasse

Havannakaninchen gehen zurück auf die Ingenschen Feueraugen, die 1899 auf einer Ausstellung in Utrecht vom Bauern de Honder aus Ingen bei Utrecht in der Klasse der Kreuzungstiere gezeigt wurden. Dieser hatte zwei dieser Tiere, einen Rammler und eine Häsin in einem Wurf grauweißer Landkaninchen gefunden. De Honder fiel besonders die schokoladenbraune Farbe und die rot durchleuchtenden Augen auf, wonach er die Tiere auch benannte. Beide Tiere hatten, den vorliegenden Beschreibungen nach noch weiße Abzeichen Die Züchter W. Jan van der Horst und Joh(ann?) Haisert aus Utrecht kauften die Tiere und beabsichtigten, die braune Farbe rein zu züchten. Da die die Häsin nicht tragend wurde, wurde der Rammler mit Häsinnen von eisengrauen Riesenkaninchen, schwarzen Lohkaninchen und Blauen van Beveren (nach anderen Angaben Blaue Wiener, allerdings scheint das unwahrscheinlich, da diese Rasse zur selben Zeit erst entwickelt wurde) gepaart. Die besten Ergebnisse brachten die Verpaarungen mit den blauen Kaninchen und den Lohkaninchen. Die Züchter nannten die Rasse aufgrund der braunen Fellfarbe „Biberkaninchen". Es begann eine Spekulation um die Rasse, die zum Beispiel dazu führte, dass Pit Schelling aus Yarteur 3 Rammler und 2 Häsinnen von van der Horst und Haisert kaufte, und 2 Paare sofort mit Gewinn nach Frankreich weiterverkaufte, worauf er keine weiteren Tiere bekam. Er paarte nun den verbliebenen Rammler mit Russenkaninchen, wodurch ein kleinerer und leichterer Schlag entstand. Auch in Frankreich wurden „Biberkaninchen" mit Russen- und Silberkaninchen gekreuzt, wodurch ebenfalls ein leichterer Schlag entstand. In Frankreich erfolgte auch die Bezeichnung als Havanna (Havana francois), die von den holländischen Züchtern übernommen wurde. Nach Deutschland gelangten sowohl Havannakaninchen des leichteren französischen als auch des schwereren niederländischen Schlages und wurden in den ersten Jahren parallel gezüchtet, im Laufe der Zeit setzte sich dann der leichtere Typ durch.

Es ist nicht sicher, ob Tiere vom Typ und der Farbe der Havannakaninchen nicht zeitgleich auch an anderen Stellen in den Niederlanden und Frankreich entstanden.

Ähnliche Rassen

Der Farbschlag havannafarbig ist bei vielen Rassen als Farbenschlag anerkannt. Das Marburger Feh entstand zufällig aus Havannakaninchen.

Quelle: Wikipedia.de


 

Die Kleinschecke oder Tschechische Schecke ist eine kleine (3,0 bis 3,75 kg, Tschechische Schecke bis 4 kg) Kaninchenrasse. Aufgrund der Entstehungsgeschichte ist die Rasse in Deutschland als Kleinschecke bekannt, während sie international, unter anderem auch im Europastandard als Tschechische Schecke bezeichnet wird.

Aussehen und Besonderheiten der Kleinschecken

Die Kopfzeichnung gleicht der der anderen Punktscheckenrassen, sie umfasst die Schnauzenzeichnung (den so genannten Schmetterling), die schmale, aber gleichmäßig breiten Augeneinfassung, die beidseitigen Backenpunkte und die möglichst scharf abgegrenzte Ohrenzeichnung. Der Schmetterling sitzt auf der Nasenkuppe und fasst mit seinen Flügeln die Schnauze bis über die Mundwinkel. Der Unterkiefer soll möglichst weiß sein. Zur Rumpfzeichnung gehört den Aalstrich, der, unmittelbar hinter den Ohren beginnend, etwa 2 cm breit auf dem Rückgrat entlang bis zur Blumenspitze verläuft und die 6-8 möglichst frei stehenden Seitenflecken an den Flanken. Die Zeichnung der Kleinschecke entspricht damit vollständig der der Riesenschecke.

Die Kleinschecke gehört wie die Deutsche Riesenschecke, die Englische Schecke und die Rheinische Schecke zu den Punktscheckenrassen. Wie die anderen Punktschecken auch, ist die Kleinschecke spalterbig. Verpaarung typgerechter Tiere untereinander führt zu 25 % einfarbigen Tieren, 50 % Typschecken und 25 % so genannter Hellschecken. Die meist nicht lebensfähigen Hellschecken zeigen nur einen unvollständigen Aalstrich und keine Seitenzeichnung. Hervorgerufen wird dieser Erbgang durch den Faktor für Punktscheckung (Deutsches Symbol k/K, englisch en/En], der mit einem so genannten Lethalfaktor verknüpft ist, der dazu führt, dass Hellschecken eine deutlich verminderte Lebensfähigkeit aufweisen.

Die Kleinschecke ist in den Farbenschlägen schwarz, blau und havannafarbig zugelassen.

Die entsprechenden Erbformeln lauten:

• schwarz: ABCDgK/ ABCDgk (Deutsche Symbolik bzw. aBCDE En / aBCDE en (Englische Symbolik).

• blau: ABCdg K/ ABCdg k (Deutsche Symbolik bzw. aBCdE En / aBCdE en (Englische Symbolik).

• havannafarbig: ABcDg K/ ABcDg k (Deutsche Symbolik bzw. abCDE En / abCDE en (Englische Symbolik).

Von der Tschechischen Schecke sind darüber hinaus die Farbschläge gelb, madagaskar (thüringerfarbig), wildfarbig (grau), eisengrau, isabella, chinchilla und schwarz-gelb zugelassen. Die entsprechenden Erbformeln dieser Farbschläge lauten:

• gelb: AbCDG K/ AbCDG k (Deutsche Symbolik bzw. ABCDe En / ABCDe en (Englische Symbolik).

• madagaskar: AbCDg K/ AbCDg k (Deutsche Symbolik bzw. aBCDe En / aBCDe en (Englische Symbolik).

• wildfarbig (grau): ABCDGK/ ABCDGk (Deutsche Symbolik bzw. ABCDEs En / ABCDEs en (Englische Symbolik).

• eisengrau: ABeCDGK/ ABeCDGk (Deutsche Symbolik bzw. ABCDE En / ABCDE en (Englische Symbolik).

• chinchilla: AchiBCDGK / AchiBCDG k (Deutsche Symbolik bzw. ABCch2DE En / ABCch2DE en (Englische Symbolik).

• Isabella: AbCdg K/ AbCdg k (Deutsche Symbolik bzw. aBCde En / aBCde en (Englische Symbolik).

• schwarz-gelb:AbjCDgK/ AbjCDgk (Deutsche Symbolik bzw. aBCDej En / aBCDej en (Englische Symbolik).

Geschichte der Rasse

Die Tschechische Schecke

In Tschechien wurde bereits seit Beginn des 20.Jahrhunderts aus den sogenannten Böhmischen Kaninchen, d.h. den damals auf den Bauernhöfen verbreiteten Landkaninchen durch Auslese die Tschechische Schecke gezüchtet. Besonders verdient um diese Rasse machte sich der Lehrer Jan Vaclav Kalal. 1913 wurde der „Klub der Veredler und Züchter der Tschechischen Schecke" gegründet, dessen Mitglieder sich mit der Zucht dieser Rasse befassten. Auf dem Weltgeflügelkongress 1936 in Leipzig wurde die internationale Anerkennung der Tschechischen Schecke mit der Begründung abgelehnt, diese Tiere wären lediglich verkleinerte Deutsche Riesenschecken. In Tschechien wurde die Rasse weiter gezüchtet, die internationale Anerkennung erfolgte 1973. Mit den Bewertungsbestimmungen für Rassekaninchen in sozialistischen Ländern wurde die Tschechische Schecke 1980 auch in der DDR als Rasse anerkannt.

Die Kleinschecke

In Unkenntnis der Tatsache, dass in Tschechien bereits ein kleine Rasse mit dem Zeichnungsbild der Riesenschecke existierte, entschied sich Arnold Hirt (später in Zuchtgemeinschaft mit Dieter Rapp, Deißlingen) für die Entwicklung eben dieses Kaninchentyps. Er verpaarte dazu schwach gezeichnete Englische Schecken mit Deutschen Riesenschecken und selektierte die Nachkommenschaft entsprechend dem von ihm angestrebten Zuchtziel. Später wurden auch noch Rheinische Schecken eingekreuzt. 1974 stellte Hirt die ersten Tiere in Stuttgart aus und gab auch Tiere an Interessenten weiter. Nachdem Hirt und Rapp die Neuzüchtung 1976 erneut zeigten, fand die Rasse weiterer Verbreitung und auch die faktische Identität mit den Tschechischen Schecken wurde bekannt. In der Folgezeit erfolgten Importe tschechischer Tiere in die Bundesrepublik, die zu einer deutlichen Verbesserung der Kleinschecken führten. Die Anerkennung der Rasse erfolgte in der Bundesrepublik 1978 als Klein-Schecke.

Quelle: Wikipedia.de


 

Das Hasenkaninchen ist eine mittelgroße (3,5 bis 4,5 kg) Kaninchenrasse mit charakteristischer Körperform.

Aussehen und Besonderheiten des Hasenkaninchens

Das Hasenkaninchen zeigt einen typischen, von der Körperform der übrigen Rassen abweichenden Körperbau. Der Körper des Hasenkaninchens ist schlank und lang gestreckt. Die Läufe sind lang und feingliedrig, der Bauch hoch aufgezogen. Hasenkaninchen zeigen eine typische, hohe Stellung. Der Kopf ist schlank, länger und gestreckter als bei den übrigen Kaninchenrassen und sitzt auf einem hoch aufgerecktem, deutlich sichtbaren Hals. Der ursprüngliche Farbenschlag zeigt die typische Hasenfarbe, ein wildfarbiges Fell, das durch die Wirkung zusätzlicher Gelbverstärker leuchtend rotbraun gefärbt ist. Die entsprechenden Erbformel lautet:

ABCDGy1y2... (Deutsche Symbolik) bzw. ABCDE (Englische Symbolik)

In neuerer Zeit wurden Hasenkaninchen auch in weiß (Albinos), lohfarbig und einfarbig schwarz gezüchtet.

Geschichte der Rasse

Das Hasenkaninchen stammt aus Belgien und wurde, wie die Riesenkaninchen, durch Auslese aus Landkaninchen gezüchtet. Nach Joppich wurden Belgische Hasenkaninchen mit der typischen roten Färbung erstmals 1860 erwähnt. Die Vollendung der heute typischen Körperform geschah in Großbritannien, wohin im 19. Jahrhundert große Mengen an Schlachtkaninchen von Belgien aus exportiert wurden (nach Joppich zwischen 1870 und 1880). Joppich zitiert Wilkens, dass 1874 die Brüder Lunsh in Grimsby die ersten rotgefärbten Tiere aus Transporten Belgischer Schlachtkaninchen erhielten. Ab 1890 kam es zum so genannten „Belgian Hare Boom", in dem ein schwunghafter Export der Tiere in die USA einsetzte, wo das Hasenkaninchen als besonders gute Wirtschaftsrasse galt. Nach Deutschland erfolgte der Import durch den Leipziger Verleger (insbesondere auch Kleintierliteratur) Dr. Fritz Poppe, der die Tiere 1900 in Leipzig erstmals zeigte. Die Zucht der Rasse nahm einen breiten Aufschwung; sie wurde nach 1933 jedoch vom Reichsfachaussschuss Kaninchen des Reichsverbandes Deutscher Kleintierzüchter als Sportrasse eingestuft und verlor dadurch an Verbreitung. Heute sind Hasenkaninchen regelmäßig auf Ausstellungen zu sehen; der rotbraune Farbschlag ist dabei der häufigste.

Ähnliche Rassen

Die Körperform des Hasenkaninchens ist einzigartig. Die Fellfarbe des ursprünglichen Typs findet man auch beim Deilenaar und als Farbenschlag bei weiteren Rassen. Das Rot der Hasenkaninchen wurde unter anderen auf den Roten Neuseeländer und das Lohkaninchen übertragen.

Quelle: Wikipedia.de


 

Der Rote Neuseeländer ist eine mittelgroße, auffallend blockige, leuchtend rotgelb gefärbte Kaninchenrasse, von etwa 4-5 kg Gewicht. Es handelt sich um ein gelbwildfarbiges Kaninchen mit ausgeprägter Wirkung von Gelbverstärkern. Die entsprechenden Erbformeln lautet:
AbCDGy1y2... (Deutsche Symbolik) bzw. ABCDe (Englische Symbolik)

 

Die gleiche Farbe findet man bei Roten Farbenzwergen sowie beim Sachsengold

 

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Roter Neuseeländer

Geschichte des Roten Neuseeländers

Das Rote Neuseeländerkaninchen wurde nicht in Neuseeland, wie sein Name vermuten lässt, sondern um 1910 in Kalifornien vermutlich unter Verwendung von Hasenkaninchen und Riesenkaninchen herausgezüchtet. In der Literatur (Sandford) wird daneben auch noch die Theorie vertreten, aus Neuseeland importierte gelbwildfarbene Gehegekaninchen könnten an der Herauszüchtung der Rasse beteiligt gewesen sein. In Amerika wurde der Rote Neuseeländer als Wirtschaftskaninchen gezüchtet und sollte ganz hervorragende Mastleistungen erbringen. Aus diesem Grunde erfolgte relativ rasch die Einfuhr nach Europa, so bereits 1916 nach England, 1927 in die Niederlande und um 1930 nach Deutschland. Die hohen Erwartungen, die an die Leistung der Rasse gestellt wurden, erfüllten sich nicht in vollem Umfang, auch wenn der Rote Neuseeländer eine ausgesprochene Wirtschaftsrasse ist. Der Rote Neuseeländer ist heute in Deutschland eine recht beliebte Rasse und wird regelmäßig auf Ausstellungen gezeigt.

Ähnliche Rassen

Das Sachsengoldkaninchen zeigt eine ähnliche Fellfarbe, ist jedoch mit 2,75 kg deutlich kleiner, zu weiteren rotgelben Kaninchenrassen siehe auch dort.

Das Burgunderkaninchen ist ein gelbwildfarbiges Kaninchen ähnlicher Größe wie der Rote Neuseeländer, allerdings deutlich heller und auch im Körperbau weniger blockig.

Neben dem Roten Neuseeländer existiert in Deutschland noch der Weiße Neuseeländer, ein albinotisches Tier.

Der Schwarze Neuseeländer ist, seinen Namen entsprechend einfarbig schwarz.

Es handelt sich bei diesen Kaninchenrassen nicht um Farbenschläge einer Rasse, sondern um selbstständige Rassen mit einem ausgeprägt blockigem Körperbau.

Quelle: Wikipedia.de


 

Die Farbenzwerge sind eine Rasse der Zwergkaninchen.

 

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Farbenzwerg - wildhasengrau

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Farbenzwerg - schwarzgranne

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Farbenzwerg - fehfarbig

 

Geschichte der Rasse

Die Farbenzwerge wurden unter Verwendung des Hermelinkaninchens und von Wildkaninchen zuerst in den Niederlanden gezüchtet. Die ersten Tiere wurden 1939 vom Züchter Hoefmann vorgestellt. Bedingt durch den Zweiten Weltkrieg und die deutsche Besetzung der Niederlande erfuhr auch die Zucht der Farbenzwerge schwere Rückschläge. Erst 1955 in Amsterdam und 1957 wurden wieder Farbenzwerge auf Ausstellungen gezeigt. Zwar waren bereits 1939 Farbenzwerge nach Deutschland eingeführt worden, es kam aber, bedingt durch die bereits 1936 vorgenommene Ausrichtung der Reichsfachgruppe Kaninchenzüchter e.V. auf die reine Wirtschaftlichkeit der Kaninchenzucht (Ziel der Selbstversorgung im Rahmen der Kriegsvorbereitungen) und den ausbrechenden Zweiten Weltkrieg auch hier zu keiner Entwicklung der Rasse. Erst 1948/49 erschienen wieder Zwergkaninchen in Westdeutschland und wurden 1956 im Standard anerkannt.

In der DDR war, bedingt durch die Trennung Europas, die Beschaffung von Zwergkaninchen aus den Niederlanden oder der Bundesrepublik schwierig bis unmöglich. Hier kam es deshalb zur eigenständigen Herauszüchtung von Farbenzwergen, ebenfalls unter Verwendung rotäugiger Hermelinkaninchen und Wildkaninchen.

Farbenzwerge heute

Die Farbenzwerge gehören heute zu den beliebtesten Kaninchenrassen, sowohl bei Rassekaninchenzüchtern als bei Heimtierhaltern.

Die charakteristische, von den anderen Kaninchenrassen unterschiedliche Körperform mit dem rundlichen, kompakten Körper, den kurzen kleinen Läufen und dem relativ großen Kopf mit den großen Augen und den eng zusammenstehenden kurzen Ohren der Farbenzwerge, wird, wie beim Hermelinkaninchen durch den so genannten Zwergfaktor hervorgerufen. Das Gewicht der Farbenzwerge liegt idealerweise zwischen 1,1 und 1,35 kg, Tiere, die unter 1,0 kg bzw. über 1,5 kg wiegen, werden auf Rassekaninchenschauen von der Bewertung ausgeschlossen.

Mittlerweile ist eine Vielzahl von Farbenschlägen anerkannt und ständig werden weitere als Neuzüchtungen vorgestellt. Im Prinzip kann gesagt werden, dass jeder Farbenschlag, der bei den größeren Kaninchenrassen existiert, zumindest versuchsweise als Farbenzwerg gezüchtet wird. Zur Zucht von Punktscheckenzwergen siehe Genetik des Hauskaninchens.

Oft besitzen Farbenzwerge eine genetisch bedingte Zahnfehlstellung. Dies kann durch eine Zahnspange gerichtet werden oder der Tierhalter kürzt die Schneidezähne mit einer dafür vorgesehenen Zange. Dabei sollten die oberen Schneidezähne zweimal so lang sein wie die unteren. Je kürzer man die Zähne schneidet, desto schneller wachsen sie nach. Ohne regelmäßiges Nachschneiden oder eine tierärztliche Behandlung würden die Schneidezähne schnell zu lang werden, sodass es den Tieren unmöglich ist, Nahrung aufzunehmen. Auf Ausstellungen werden diese Tiere von der Bewertung ausgeschlossen, tritt dieser Fehler auf, ist auf konsequente Auslese der Zuchttiere zu achten.

Quelle: Wikipedia.de


Das Alaska ist eine mittelgroße (3,25 bis 4 kg), einfarbig schwarze Kaninchenrasse.

 

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Alaska

 

Die Erbformel der Alaska ist

ABCDg (Deutsche Symbolik) bzw. aBCDE (Englische Symbolik)

 

Geschichte der Rasse

Ähnlich wie bei anderen Rassen stand bei der Erzüchtung des Alaskakaninchens der Wunsch, ein Edelpelztier zu imitieren. Im Falle der Alaskakaninchen war das Vorbild der schwarze Alaskafuchs, nach dem die Rasse benannt wurde. Um die Herauszüchtung der Rasse bemühte sich insbesondere M. Fischer aus Gotha. Als Ausgangsrassen dienten ihm Russen-, Havanna-, Holländer- und Schwarzsilberkaninchen. 1907 wurden die Alaskakaninchen erstmals auf einer Schau vorgestellt. Es traten nach kurzer Zeit zwei Zuchtrichtungen des Alaskakaninchens auf, während der eine Teil der Züchter das Alaskakaninchen mit einem rein schwarzen Fell anstrebte, versuchte der andere, dem Alaskakaninchen lange weiße Grannenhaare anzüchten, um das Fuchsfell besser zu imitieren. Da aber diese Grannenhaare beim Fuchsfell deutlich das übrige Fell überragen, was beim Kaninchen nicht der Fall ist, wurde dieses Ziel wieder verworfen, allerdings stellte die weiße Durchsetzung in einigen Zuchten der Alaskakaninchen noch über Jahrzehnte ein Problem dar. Parallel zu Fischer in Gotha züchte Friedrich Joppich, damals noch in der Schweiz lebend, ein schwarzes Kaninchen des gleichen Namens aus Schwärzlingen der Englischen Schecke. Heute ist das Alaskakaninchen eine verbreitete Rasse, die häufig auf Ausstellungen zu sehen ist.

Ähnliche Rassen

Der Schwarze Wiener ist mit 4,25 bis 5,25 kg deutlich größer. Reines Schwarz ist als Farbenschlag oder Zeichnungsfarbe auch bei anderen Rassen zugelassen.

Quelle: Wikipedia.de


Merkmale der Widderkaninchen

 

Gemeinsames Merkmal der Widderkaninchen sind die seitlich am Kopf herabhängenden Ohren. Ihren deutschen Namen haben die Widderkaninchen von der typischen gewölbten Form des Kopfes (Ramsnase), die im Profil der Kopfform eines männlichen Schafes gleicht. Durch den etwas heraufgezogen knorpeligen Ohrenansatz entsteht auf dem Kopf eine kleine Wulst, die sogenannte Krone. Die Ohren sollen mit der Öffnung nach innen frei herabhängend (Hufeisenbehang) getragen werden, eine Ausnahme macht hier der Englische Widder. Der Körper ist meist kurz und gedrungen, jedoch beim Englischen Widder lang und schlank. Junge Widderkaninchen haben zunächst Stehohren, erst im Laufe des Wachstums, ab der 4. - 6. Lebenswoche oder später kippen die Ohren um.

Widderkaninchen gelten insgesamt als ruhig und wenig schreckhaft. Sie werden somit eher zutraulich, weshalb die kleinen Formen öfter auch in der Wohnung gehalten werden.

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Deutscher Widder - grau weiss

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Zwergwidder - chinchilla

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Zwergwidder - wildhasengrau


Geschichte der Widderkaninchen

Hauskaninchen mit einem oder zwei herabhängenden Ohren sind schon seit mehreren hundert Jahren bekannt und auf historischen Abbildungen dargestellt. Darwin beschreibt 1858 halb- und ganz hängeohrige Kaninchen in seinem Werk „The variation of animals and plants under domestication". Das Auftreten von Hängeohren als Domestikationsmerkmal ist auch von Hausschafen, Hausziegen, Hausschweinen und Haushunden bekannt. Verpaarungen von Tieren mit Hängeohren untereinander und entsprechende Auslese führten zur Reinerbigkeit dieses Merkmals. Nach Deutschland gelangten die ersten französischen Widderkaninchen wahrscheinlich nach dem Deutsch-Französischen Krieg, bei dem viele Soldaten die Kaninchenzucht in Frankreich kennen lernten. Nach anderen Angaben erfolgte die Einfuhr bereits 1869, kurz vor dem Deutsch-Französischen Krieg. Wie in der Anfangszeit der Kaninchenzucht häufig üblich, wurden den neuen Rassen „exotische" Namen beigelegt, die ersten Widderkaninchen wurden auch als „Patagonisches" oder „Andalusisches" Kaninchen bezeichnet. Während man in Deutschland, wie auch in Frankreich, mehr auf die Wirtschaftlichkeit der Tiere Wert legte und aus den ursprünglichen das Deutsche Widderkaninchen herauszüchtete, entstand in England das Englische Widderkaninchen, bei dem das Zuchtziel auf geradezu grotesk lange und breite Ohren ausgelegt war. Sowohl der Französische (Deutsche) Widder wie auch der Englische Widder gehörten zu den ersten in Deutschland gezüchteten Kaninchenrassen und sind sehr häufig auf historischen Plakaten und Vereinsabzeichen zu sehen.

Später wurden weitere Widderrassen gezüchtet, so um 1900 der Meißner Widder, ein mittelgroßes Kaninchen mit gesilbertem Fell.

Die Kleinwidder wurden seit 1954 von Erhard Diener aus Bischmisheim bei Saarbrücken gezüchtet. Auf einer Ausstellung gezeigt wurden sie erstmals 1957. Die Aufnahme als Rasse in den Standard erfolgte 1968. Da die Anerkennung vom Zentralverband Deutscher Kaninchenzüchter mit dem in der DDR für den gemeinsamen Standard zuständigen Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter nicht abgesprochen war, galt diese Anerkennung nicht für die DDR. Hier zeigte Karl Becker aus Stadtlengsfeld, der auch die Rhönkaninchen gezüchtet hat, 1977 erstmals Deutsche Kleinwidder als Neuzüchtung. Die Anerkennung erfolgte 1980 mit den „Bewertungsbestimmungen für Rassekaninchen in sozialistischen Ländern".

Widderzwerge wurden von Adrian de Cock aus Tilburg seit 1952 gezielt gezüchtet. Er verwendete für seine Versuche Farbenzwerge und Französische Widder. Durch Verwandtschaftszucht und Selektion, sowie Einkreuzen von madagaskarfarbigen Englischen Widdern und Farbenzwergen erzielte er in 12 jähriger Zucht die Widderzwerge, die 1964 das erste Mal in Den Bosch gezeigt und in den Niederlanden als Rasse anerkannt wurden. Im selben Jahr erfolgte die Einfuhr nach Deutschland, wo die Rasse durch die zeitgleiche Zucht der Klein-Widder vorerst keine große Beachtung fand. Als Rasse wurden die Widderzwerge 1973 in Deutschland anerkannt.


 

In Deutschland anerkannte Widderrassen

 

Deutscher Widder

Der Deutsche Widder ist die direkte Weiterentwicklung der aus Frankreich eingeführten Widderkaninchen. Es handelt sich um eine große Kaninchenrasse (Normalgewicht über 5,5 kg; 9,0 kg Höchstgewicht), die in verschiedenen Farbschlägen anerkannt ist. Der beliebteste und meistgezüchtete Farbschlag ist wild/hasengrau (w./hsgr.). Der Deutsche Widder wirkt eher gedrungen. Sein Kopf erscheint aufgrund der ausgeprägten Backen massig und breit. Die Ohren des Deutschen Widders sind breit und hängen, Öffnung zum Körper, halb über den Augen. Sie erreichen eine Spannweite von 38-45 cm.

Meißner Widder

Der Meißner Widder wurde erstmals 1900 vorgestellt. Er wurde durch Kreuzungen von Englischen und Französischen Widdern mit Grausilberkaninchen von den Züchtern Reck und Neupold in Meißen erhalten. Sein typische Rassemerkmal ist damit die Kombination des Widdertyps mit der Farbe der Silberkaninchen. Der Meißner Widder ist ein mittelgroßes Kaninchen mit einem Gewicht von 4,50 bis 5,5 kg. Vom Meißner Widder sind alle Farben anerkannt, die auch beim Kleinsilberkaninchen vorkommen. Laut Statistik des Zentralverbandes Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter liegt der Anteil der Meißner Widder bei 0,3 % aller gezüchteten Kaninchen. (Durchschnitt aller Rassen 1, 3 %). Davon macht der schwarzsilberne Farbenschlag 75 % und der blausilberene 18 % aus. Von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen wurde der Meißner Widder als vom Aussterben bedroht auf die Rote Liste der gefährdeten Nutztierrassen gesetzt.

Englische Widder

Der Englische Widder unterscheidet sich im Typ deutlich von den übrigen Widderkaninchen, während diese eher blockig und kräftig sind, ist der Englische Widder ein eher feingliedriges Tier. Die Ohren sind durch Auslese besonders lang und breit, in früheren Zeiten wurden Spannweiten von über 70 cm und Breiten von 16 cm erhalten. Man hielt die Tiere in geschützten, teilweise auch erwärmten Räumen, um das Wachstum der Ohren zu fördern. Heute beschränkt man die Spannweite auf 58–60 cm und die Breite auf 12–15 cm. Die Ohren werden mit der Schallöffnung nach vorn schlaff am Kopf herabhängend getragen. Auch vom Englischen Widder sind verschiedene Farbschläge zugelassen. Nachdem der Englische Widder um 1900 eine der beliebtesten Kaninchenrassen war, ist er heute sehr selten geworden.

Deutsche Klein-Widder

Die Deutschen Klein-Widder gleichen bis auf die geringere Größe den Deutschen Widdern. Im Gegensatz zur großen Stammrasse wiegen die Klein-Widder nur ca. 3,00 - 4,00 kg. Das Idealgewicht sollte laut ZDRK-Standard bei 3,00 - 3,5 KG liegen. Bei den Farbschlägen gilt das beim Deutschen Widder Gesagte.

Die Körperform eines Kleinwidders sollte kurz und gedrungen mit einer schönen Rückenlinie und einem breiten, rundem Becken sein. Ein typvoller Widderkopf mit Ramsnase und hufeisenförmigem Behang und gut ausgeprägter Krone zeichnen die Rasse aus. Die Ohrlänge (Spannweite) beträgt 30 -36 cm.

Der Rammler ist meistens kräftiger als die Häsin. Er zeigt alle Merkmale in sehr ausgeprägter Form, wobei die Häsin im Normalfall einen schmaleren Kopf und zierlicheren Körperbau zeigt.

Zwergwidder

Die in den Niederlanden etwa gleichzeitig zu den Deutschen Klein-Widdern gezüchteten Zwergwidder sind die kleinste Widderrasse. Das Normalgewicht beträgt 1,4 kg. Zwergwidder sind ähnlich den Farbenzwergen in einer Vielzahl von Farben bekannt. Sie tragen im Gegensatz zu den Farbenzwergen und dem Hermelinkaninchen nicht den Zwergfaktor.

Quelle: Wikipedia.de